Auszeichnung für "Entscheidungshilfe Prostatakrebs"
In den letzten drei Jahren haben
über 8.000 neu betroffene Männer die Online-Entscheidungshilfe Prostatakrebs der
DGU genutzt und pro Woche kommen 60 neue hinzu. Durch das interaktive Online-Tool
lässt sich das Beratungsgespräch beim nicht metastasierten Prostatakarzinom für den
Patienten und seinen Urologen standardisiert vorbereiten und erleichtern
( www.entscheidungshilfe-prostatakrebs.info).
„Mit diesem kostenlosen Angebot sind die deutschen Urologinnen und Urologen Vorreiter bei der patientenorientierten
Behandlungsentscheidung. Entsprechend wurde dieses Projekt der PatientenAkademie
vor wenigen Wochen auf unserem Jahreskongress mit dem 1. klinischen Vortragspreis
ausgezeichnet. Die laufende randomisierte Evaluationsstudie ist der konsequente
nächste Schritt, den unsere Fachgesellschaft nach Kräften unterstützt“, sagt
DGU-Pressesprecher Prof. Dr. Christian Wülfing.
Gefördert aus dem Innovationsfonds des G-BA, wird die Entscheidungshilfe Prostatakrebs
aktuell in der randomisierten EvEnt-PCA-Studie mit der gedruckten Broschüre aus dem
Leitlinienprogramm Onkologie als aktuellem Standard verglichen. Weitere Unterstützer
sind der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V., die AOK Baden-Württemberg und
die Techniker Krankenkasse. Bislang konnten 86 Studienzentren deutschlandweit
445 Patienten rekrutieren. Das entspricht 37% der geplanten 1.200 Patienten. Das
Studiendesign ist bewusst einfach gehalten und der Studienablauf fügt sich problemlos
in die Routineversorgung ein. Nach dem Einschluss werden die Patienten zufällig zur
Nutzung der Entscheidungshilfe Prostatakrebs zugewiesen oder sie erhalten die
gedruckte Broschüre. Für die Studienärzte umfasst der Arbeitsumfang zwei
Erhebungszeitpunkte. Auf Patientenseite sind drei Erhebungszeitpunkte vorgesehen.
Primärer Endpunkt ist der leitliniengerechte Einsatz eines zuwartenden Vorgehens.
Ziel der Studie ist, den möglichen Nutzen der multimedialen Patienteninformation mit
Level I-Evidenz zu belegen. Darauf könnte eine Leitlinienempfehlung aufbauen und so
diesen modernen Standard in der künftigen Versorgung fest verankern.
Erste Zwischenergebnisse zeigen vielversprechende Effekte der Online-Entscheidungshilfe Prostatakrebs: Nach Nutzung der Entscheidungshilfe Prostatakrebs wurden der eigene Gesundheitszustand und die Lebensqualität besser bewertet. Außerdem sucht ein höherer Anteil der Nutzer der Entscheidungshilfe Prostatakrebs eine zweite Meinung. Bei den Behandlungsentscheidungen zeichnet sich eine leichte Tendenz zum stärkeren Einsatz der aktiven Überwachung ab.
Ausführliche werden diese Ergebnisse präsentiert von
Prof. Johannes Huber in einem Webinar am 27. November 2019
von 18:00-19:15 Uhr auf www.uro-tube.de mit
dem Titel „Entscheidungshilfe Prostatakrebs
und weitere praxisrelevante Themen aus der Versorgungsforschung“.
Prof. Huber freut sich über den bisherigen Verlauf der Studie, wünscht sich aber
noch mehr aktive Studienzentren: „Wenn wir die Rekrutierung noch weiter steigern
können, erscheint das ambitionierte Ziel von 1200 Patienten in den verbleibenden
acht Monaten Rekrutierungszeit erreichbar. Hierzu brauchen wir aber noch einige
weitere motivierte Urologinnen und Urologen in Praxis oder Klinik. Der Mehraufwand
wird dem Studienarzt mit 120 Euro pro Patient erstattet. Bis Ende des Jahres
können wir noch neue Studienzentren eröffnen.“
An der Studienteilnahme interessierte Urologinnen und Urologen können sich beim Studienbüro melden Elke.Hempel@smgf.de ; Telefon: +49 30 284 450 00). Für fachliche Rückfragen steht auch Studienleiter Prof. Dr. Dr. Johannes Huber zur Verfügung ( Johannes.Huber@uniklinikum-dresden.de). Die aktuellen Studienzentren sowie weitere Informationen finden sich auf der Studienhomepage www.uniklinikum-dresden.de/event-pca .
Quelle: DGU
Oktober 2019 |
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