Biomarker für aggressiven Blasenkrebs entdeckt

Bisher war es schwierig, bestimmte Blasentumore von Entzündungen zu unterscheiden. Denn mikroskopisch betrachtet unterscheidet sich das aggressive Carcinoma in situ kaum von einer starken Blasenentzündung. Ein neuer Biomarker soll nun die Diagnostik erleichtern. Mithilfe eines neuen Ansatzes der Label-freien Digital-Pathologie in Kombination mit Proteomik entdeckten Bochumer Forscher das Protein AHANAK2 als zuverlässigen Biomarker für das Carcinoma in situ.

Im Zweifel muss die Blase entfernt werden

Da das Carcinoma in situ äußerst aggressiv ist, wird Patienten im Zweifel die Blase entfernt, auch auf die Gefahr hin, dass sie nur eine Entzündung haben. Um die Diagnostik zu vereinfachen und Patienten unnötige Operationen zu ersparen, suchte das Bochumer Forscherteam nach einem Biomarker. Dazu sammelten sie Gewebeproben mit hochgradigem Karzinom und Entzündung aus vollständig entfernten Blasen von Blasenkrebs-Patienten.

Automatisierte Label-freie Digital-Pathologie

Diese Gewebeproben wurden mit einem neu entwickelten Verfahren, der Label-freien digitalen Pathologie, klassifiziert. Dabei wird das Gewebe nicht mit Chemikalien, sondern mithilfe eines Computers eingefärbt, um die morphologischen Veränderungen sichtbar zu machen. Die Färbung basiert auf Infrarotspektren, die wie ein Fingerabdruck den biochemischen Zustand anzeigen.

Mit diesem Verfahren konnte man in unbehandelten Gewebeproben automatisch und Label-frei homogene Regionen jeweils von Tumor und Entzündung eingrenzen. Mit der Lasermikrodissektion konnten die Geweberegionen dann automatisiert ausgeschnitten werden.

Identifizierung von neuen Biomarkerkandidaten

Aus den selektierten homogenen Gewebeproben identifizierte man mehr als 2.000 darin enthaltene Proteine. Etwa 80 Proteine unterschieden sich in ihrer Menge signifikant. Die drei interessantesten dieser Biomarker-Kandidaten wurden dann daraufhin geprüft, ob sie sich für den diagnostischen Einsatz gut anfärben lassen und auch in großen Patientenkohorten verändert sind. So blieb das aussagekräftiger Biomarker übrig - das Protein AHANAK2.

Durch die Kombination aus Infrarotspektroskopie und Proteomics haben Pathologinnen und Pathologen somit mit dem neuen Proteinbiomarker eine Entscheidungshilfe zur Hand, um eine verbesserte Diagnose von Blasentumoren stellen zu können.


Witzke KE, Großerüschkamp F, Jütte H, et al. 2019. Integrated fourier transform infrared imaging and proteomics for identification of a candidate histochemical biomarker in bladder cancer. American Journal of Pathology, 2019, DOI: 10.1016/j.ajpath.2018.11.018, https://doi.org/10.1016/j.ajpath.2018.11.018


Quelle: RUB

20. Februar 2019


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