Patienten mit Prostatakrebs (PCa), die mit einer Kombination aus Androgendeprivationstherapie (ADT) und
Bestrahlung behandelt werden, haben eine höhere Überlebenschance als Patienten ohne zusätzliche Bestrahlung.
Dies besagen Zwischenergebnisse der größten randomisierten Studie zu diesem Thema, welche bei der Jahrestagung
der American Society for Radiation Oncology (ASTRO) Anfang November präsentiert wurden.
Zwischen 1995 und 2005 wurden 1 205 Männer mit Hochrisiko-PCa in den USA, Großbritannien und Kanada randomisiert
auf die beiden Studienarme aufgeteilt: nur ADT oder ADT plus Bestrahlung (65-69 Gy für Prostata und oder
Samenblase, +/- 45 Gy für die Beckenlymphknoten).
Die Zwischenergebnisse zeigen, dass die Bestrahlung das Risiko zu versterben signifikant verringerte
(HR 0,77; 95% KI 0,61-0,98; p=0,033). Auch der sekundäre Endpunkt krankheitsspezifisches Überleben favorisierte
die Kombinationstherapie (HR 0,57; 95%-KI 0,41-0,81; p = 0,001). Nach Angaben von Erstautor Malcolm Mason, M.D.,
onkologischer Strahlentherapeut in Cardiff, Großbritannien, waren keine erhöhten Nebenwirkungen aufgrund der
Langzeitbehandlung zu verzeichnen.
Das unabhängige Beobachtungskomitee hatte sich aufgrund der Bedeutung der Zwischenergebnisse dafür ausgesprochen,
diese schon jetzt zu publizieren. Finale Daten sollen nach dem weiteren Follow-up vorgestellt werden. „Wenn die
Ergebnisse der Zwischenanalyse ähnlich denen der finalen Analyse sind, erwarten wir eine 43-prozentige Reduktion
der prostatakrebsbedingten Sterbewahrscheinlichkeit unter diesem Therapieregime“, so Mason.
Diese Studie verändert die Therapiepraxis, da sie die Bedeutung der Bestrahlung in der Behandlung des
Hochrisiko-PCa und ihre Vorteile klar zeigt, urteilt der Strahlentherapeut über die Zwischenergebnisse.
Sie zeigt, dass die Standardbehandlung für diese Patienten jetzt eine Hormontherapie plus Bestrahlung sein sollte.
M. D. Mason. ASTRO 2010. Intergroup Randomized Phase 3 Study Of Androgen Deprivation Therapy (ADT) + Radiation
Therapy (RT) In Locally Advanced Prostate Cancer (CaP), ASTRO, presentation at plenary session 01.
Februar 2011
red.