Im erweiterten Modell mit sieben Prognosesubgruppen (alle möglichen Kombinationen) zeigte sich
eine unterschiedliche Gewichtung der drei dichotomisierten Risikofaktoren für das PCa-spezifische
Überleben. Der GS 8-10 war am relevantesten (Hazard Ratio [HR]: 3,12, gefolgt von PSA >20 ng/ml
(HR: 2,26) und Stadium cT3-4 (HR: 1,98).
Das vereinfachte Modell mit guter (PSA: >20 ng/ml, oder Stadium: cT3-4 oder GS: 8-10), intermediärer
(PSA: >20 ng/ml und Stadium: cT3-4) und schlechter Prognose (GS: 8-10 mit entweder PSA: >20 ng/ml
und/oder Stadium: cT3-4) erreichte an prognostischer Genauigkeit in etwa die des erweiterten Modells (Abb.).
Die Raten des 5- und 10-Jahre PCa-spezifischen Überlebens betrugen in der guten, intermediären und
schlechten Prognosegruppe 98,7% und 95,4%, 96,5% und 88,3% bzw. 88,8% und 79,7%.
Es wird eine anschauliche und anwenderfreundliche Stratifizierung des high-risk PCa in drei Prognosegruppen
vorgestellt. Anhand des Modells wird die Patientenberatung und die Entscheidungsfindung im prätherapeutischen
Umfeld erleichtert.
Joniau S, Briganti A, Gontero P, et al. 2015.
Stratification of high-risk prostate cancer into prognostic categories: a European multi-institutional study.
Eur Urol 67:157-164.
Januar 2015
red.