Hodenkrebs:
Einflüsse auf das krebsspezifische Überleben


Der Studie mit Daten von 27.948 Patienten lag die Hypothese zugrunde, wonach eine Hodenkrebs-Diagnose im Alter ab 40 Jahren mit einer erhöhten krebsspezifischen Mortalität verbunden sei.

Mithilfe des Surveillance, Epidemiology and End Results Programms wurden 16.067 Fälle von Seminomen und 11.881 Fälle von Nichtseminomen identifiziert und die krebsspezifische 10-Jahresmortalität ermittelt (Abb.).



Männer, deren Hodenkrebsdiagnose im Alter 40+ erfolgt war, hatten ein deutlich höheres Risiko, krebsbedingt zu versterben als Männer, deren Hodenkrebs in jüngeren Jahren diagnostiziert worden war (Seminome: Hazard Ratio [HR] 2,0; Nichtseminome: HR 2,09). Insbesondere für Patienten mit metastasierter Krankheit war das Mortalitätsrisiko bei Diagnose im Alter 40+ erheblich erhöht (Seminome: HR 8,62; Nichtseminome HR 6,35).

Auch für unverheiratete Männer wurde gegenüber verheirateten ein deulich höheres krebsspezifisches Mortalitätsrisiko ermittelt (Seminome: HR 2,97; Nichtseminome: HR 1,54). Bei einem niedrigen sozioökonomischen Stand erwies sich die Mortalität bei älteren Patienten mit Nichtseminomen als deutlich erhöht. Bei unterlassener retroperitonealer Lymphknotendissektion war das Mortalitätsrisiko um das Siebenfache erhöht.

Die krebsspezifische Mortalität bei Patienten mit Seminomen oder Nichtseminomen verdoppelte sich, wenn die Diagnosestellung nach dem 39. Lebensjahr erfolgt war.
Insbesondere hoch war das Risiko für unverheiratete Männer und für Nichtseminom-Patienten mit niedrigem sozioökonomischen Stand.


Fossa SD, Cvancarova M, Chen L, et al. 2011. Adverse prognostic factors for testicular cancer-specific survival: a population-based study of 27,948 patients. J Clin Oncol 29:963-970.

Juni 2011   red.