Bis zu 40% der Patienten mit oberflächlichem Blasenkrebs, sprechen auf eine Behandlung mit Bacille-Calmette-Guèrin oder Epirubicin
nicht an, und von denen, die initial ansprechen, erleiden 45% innerhalb von fünf Jahren ein Rezidiv.
In der aktuellen Phase-III-Studie erhielten insgesamt 120 Patienten mit rezidiviertem oberflächlichem Übergangszellkarzinom (Ta-T1, G1-G3)
der Harnblase, deren Tumor nach intravesikaler Bacille-Calmette-Guèrin-Instillation progredient oder rezidiv geworden war,
bzw. die für eine solche Therapie nicht in Frage kamen, sechswöchig intravesikale Infusionen
mit Gemcitabin (2 g in 50 ml Kochsalzlösung) oder Mitomycin (40 mg).
Die Patienten in beiden Armen, die nach einem initialen Behandlungskurs ohne Rezidiv blieben, setzten die Therapie aus zehn monatlichen
Behandlungen im ersten Jahr fort.
Von den 120 randomisierten Patienten (60/60; 47/46 Männer) konnten die Daten von 55 Patienten im Mitomycin-Arm und 54 Patienten im Gemcitabin-Arm ausgewertet werden.
Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug in beiden Armen 36 Monate.
Im Gemcitabin-Arm blieben 39 von 54 Patienten (72%) und
im Mitomycin-Arm 33 von 55 Patienten (62%) ohne Rezidiv.
Bei den Patienten mit einem Rezidiv unter der Behandlung waren 10 Tumoren im Mitomycin-Arm und 6 Tumoren im Gemcitabin-Arm
auch im Stadium progredient geworden.
Eine chemische Zystitis trat im Mitomycin-Arm signifikant häufiger auf als im Gemcitabin-Arm (p=0,012).
Gemcitabin erwies sich rezidiviertem oberflächlichem Blasenkrebs gegenüber Mitomycin
als wirksamer und besser verträglich. Ihm wird die Rolle eines Kandidaten für die Instillationstherapie bei
Patienten mit refraktärem Übergangszellkarzinom beigemessen.
Addeo R, Caraglia M, Bellini S, et al. 2010.
Randomized phase III trial on gemcitabine versus mitomycin in recurrent superficial bladder cancer: evaluation of efficacy and tolerance.
J Clin Oncol 28:543-548.
März 2010
red.