Tag der seltenen Erkrankungen 2016 – Novartis Pharma engagiert sich für sogenannte „Waisen der Medizin“

• Etwa vier Millionen Menschen leiden allein in Deutschland an seltenen Erkrankungen [1].

• Am 29. Februar 2016 ruft die europaweite Patientenorganisation EURORDIS zum neunten Mal den Tag der seltenen Erkrankungen aus, mit dem Ziel, die Öffentlichkeit über die Situation der betroffenen Patienten aufzuklären und die Versorgung zu verbessern.

• Novartis Pharma begrüßt diese Initiative und leistet mit intensiver Forschungs- und Aufklärungsarbeit bei seltenen Erkrankungen wie der Tuberösen Sklerose und der Akromegalie einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation dieser Patienten.

Eine Erkrankung wird dann als selten bezeichnet, wenn weniger als eine Person von 2.000 Einwohnern davon betroffen ist. Trotz dieser geringen Anzahl an Patienten pro Erkrankung, leiden Schätzungen zufolge insgesamt ca. vier Millionen Menschen in Deutschland an solchen seltenen Erkrankungen [1]. Etwa 80% davon sind genetisch bedingt und zudem oft chronisch und lebensbedrohlich [2]. Als forschendes Arzneimittelunternehmen ist Novartis Pharma auch in der Erforschung und Entwicklung von Therapien für Menschen mit seltenen Erkrankungen aktiv und unterstützt Patienten und Angehörige zudem durch umfassende Informationsangebote.

Tag der seltenen Erkrankungen 2016: „Gebt den Seltenen Eure Stimme!”

Eine seltene Erkrankung zu haben, ist mit großen Herausforderungen verbunden: Die Diagnosestellung, die Suche nach Informationen zur Erkrankung, aber auch nach geeigneten Therapieoptionen oder einem erfahrenen Arzt gestaltet sich meist sehr schwierig. Jährlich findet am letzten Tag im Februar – in diesem Jahr sogar am 29. Februar 2016, also dem seltensten Datum – der Tag der seltenen Erkrankungen statt, der von der europaweiten Patientenorganisation EURORDIS erstmals 2008 ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, die breite Öffentlichkeit über die Situation der Patienten mit seltenen Erkrankungen zu informieren, aber auch, den Zugang zu geeigneten Therapien und guter Versorgung zu verbessern sowie Forschung voranzutreiben.

Tuberöse Sklerose und Akromegalie: Zwei sehr unterschiedliche Beispiele

Je nachdem, um welche seltene Erkrankung es sich handelt, kann diese schon bei der Geburt bestehen oder sich erst im Laufe des Lebens entwickeln. Jedes Krankheitsbild stellt Betroffene und deren Familien dabei vor andere Herausforderungen. Zwei sehr unterschiedliche Beispiele für seltene Erkrankungen sind die Tuberöse Sklerose und die Akromegalie:

Die Tuberöse Sklerose (TSC) ist genetisch bedingt, basiert also auf angeborenen Veränderungen im Erbgut. Durch den Gendefekt ist ein Mechanismus gestört, der die Zellteilung kontrolliert. In der Folge können sich in verschiedensten Körperregionen gutartige Tumoren bilden.3 Manchmal entstehen sie schon vor der Geburt im Bereich des Herzens und werden bei Ultraschalluntersuchungen festgestellt. Kurz nach der Geburt fallen zuweilen weiße Hautflecken mit blatt- oder lanzettartiger Form auf. Später können sich kleine Hautknötchen im Gesicht entwickeln – typischerweise im Bereich beider Wangen und des Kinns, jedoch unter Aussparung der Oberlippe („Schmetterlingsverteilung“). Veränderungen der Hirnrinde können Krampfanfälle (epileptische Anfälle) auslösen. Diese können mitverantwortlich sein, dass zudem Verhaltensauffälligkeiten wie Autismus und geistige Behinderungen bei TSC möglich sind. Darüber hinaus kann es zu zahlreichen weiteren Symptomen kommen. Bisher gibt es noch keine Möglichkeit, die Tuberöse Sklerose zu heilen, also den Gendefekt zu beheben. Allerdings können Operationen, Medikamente und Fördermaßnahmen Beschwerden lindern und dabei helfen, Komplikationen zu vermeiden [4]. Das bedeutet auch, dass Patienten mit TSC heute eine deutlich höhere Lebenserwartung haben.

Die Akromegalie wird durch einen gutartigen Tumor der Hirnanhangsdrüse verursacht, der vermehrt und unkontrolliert Wachstumshormone ausschüttet [5]. Entwickelt sich die Erkrankung vor dem Erwachsenenalter, so kommt es zu einem übermäßigen Längenwachstum, das auch als Gigantismus bezeichnet wird. Bei den meisten Betroffenen ist zu Krankheitsbeginn das Körperwachstum hingegen bereits abgeschlossen, also ein Wachstum in die Länge nicht mehr möglich. Hingegen wachsen die Körperenden und Weichteile, z.B. Gesicht, Hände und Füße, aber auch die Organe. Das geschieht allerdings sehr langsam. Aufgrund ihrer Seltenheit und der schleichenden Entwicklung wird die Akromegalie daher meist erst nach Jahren erkannt [6]. Gerade den Betroffenen selbst und den Personen in ihrem Umkreis fallen die allmählichen Veränderungen oftmals nicht als Zeichen einer Erkrankung auf. Je früher die Akromegalie jedoch festgestellt und behandelt wird, desto eher kann eine adäquate Therapie zu einer guten Lebensqualität und normalen Lebenserwartung beitragen [7].

Novartis Pharma engagiert sich für seltene Erkrankungen

Neben der Entwicklung und Bereitstellung von Medikamenten, die bei seltenen Erkrankungen wie der Tuberösen Sklerose und der Akromegalie eingesetzt werden, unterstützt Novartis Pharma Betroffene und Angehörige mit einem umfassenden Informationsangebot zu Krankheitsbild, Diagnostik, Behandlungsoptionen und klinischen Studien auf den Webseiten www.leben-mit-tsc.de und www.leben-mit-hypophysentumoren.de. Broschüren zum Download, Infografiken, Videos und aktuelle Neuigkeiten ermöglichen es Betroffenen und Angehörigen, sich umfassend über diese Erkrankungen zu informieren. Erfahrungsberichte anderer Patienten helfen im täglichen Umgang mit der Krankheit. Über eine Telefon-Hotline besteht die Möglichkeit, persönliche Fragen direkt zu klären. Mit diesem umfassenden Engagement in der Forschung, aber auch in der Aufklärungsarbeit leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation dieser Patienten.

Weitere Informationen finden Sie unter www.leben-mit-tsc.de und www.leben-mit-hypophysentumoren.de.

Checkliste zur Erkennung von Akromegalie [8].
Das auffälligste Merkmal einer Akromegalie ist die Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes. Dazu gehört typischerweise:
• Vergrößerung der Hände und der Füße
• Vergröberung der Gesichtszüge (große Nase, wulstige Lippen, hervorstehendes Kinn und Stirnwülste etc.)
• Wachstum der Kieferknochen mit Zahnfehlstellungen
• Vergrößerung der Zunge und Veränderungen am Kehlkopf mit Sprechstörungen, Schnarchen und nächtlichen Atemaussetzern (Schlafapnoe)
• Verdickung der Haut mit Zunahme der Talg-und Schweißdrüsen (vermehrtes Schwitzen), vermehrte Behaarung.

Quelle: Novartis Pharma Pressemitteilung: „Tag der Seltenen Erkrankungen 2016 – Novartis Pharma engagiert sich für verbesserte Therapieoptionen bei seltenen Erkrankungen“, 11. Februar 2016, Autor: Novartis Pharma GmbH.

Über Akromegalie
Die Akromegalie ist eine seltene Erkrankung: In Deutschland sind etwa 5.000 bis 10.000 Menschen betroffen [9]. Andere Schätzungen gehen von 40 bis 70 Fällen und drei bis vier neu diagnostizierten Fällen je 1 Million Einwohner aus. Das entspricht in Deutschland rund 300 Neuerkrankungen pro Jahr. Am häufigsten wird die Diagnose bei Patienten mit einem Alter von ca. 40 Jahren gestellt [10]. Ursache der Stoffwechselkrankheit ist bei nahezu allen Patienten eine krankhafte Vergrößerung der Hirnanhangsdrüse, die eine vermehrte Produktion von Wachstumshormon nach sich zieht. Dies führt bei Erwachsenen zu einer ausgeprägten Vergrößerung der „Körperenden“ (Akren) wie Hände, Füße, Kinn und Unterkiefer, von Ohren und Nase sowie der inneren Organe. Zusätzlich können Sehstörungen auftreten. Auch ein Wachstum der Zunge kann beispielsweise zu Sprach- und Schluckstörungen führen oder das Wachstum des Kiefers zu Zahnfehlstellungen. Die Beteiligung des Herz-Kreislaufsystems und Veränderungen an Knochen und Gelenken beeinträchtigen die Betroffenen oft stark [11]. Die Diagnose der Akromegalie ist bei voller Ausprägung der Erkrankung eine sogenannte Blickdiagnose. Aufgrund des schleichenden Krankheitsverlaufs wird die Erkrankung jedoch häufig erst spät erkannt [9]. Eine Heilung ist nur möglich, wenn der Tumor durch eine Operation vollständig entfernt werden kann. Ist der Tumor nicht oder nicht vollständig zu entfernen, kann die Wachstumshormonproduktion mit Medikamenten z.B. mit Somatostatin-Analoga der ersten und zweiten Generation oder Wachstumshormonrezeptorantagonisten gedrosselt werden. Für manche Patienten kommt auch eine Bestrahlung in Frage [12].

Über TSC
Die Tuberöse Sklerose ist eine seltene Erbkrankheit. Da sie viele verschiedene Beschwerden hervorrufen kann, ist inzwischen die Bezeichnung „Tuberöse Sklerose Komplex“ bzw. die Abkürzung TSC (engl. Tuberous Sclerosis Complex) verbreitet [4]. Zu den am häufigsten betroffenen Organen zählen das Gehirn, die Haut und die Nieren. Vor allem bei erwachsenen Patienten sind fast immer die Nieren betroffen. Bei bis zu 75% der TSC-Patienten entwickeln sich typischerweise im Jugendlichen- und Erwachsenenalter sogenannte renale Angiomyolipome als häufigste Nierenmanifestation [13]. Sie können zu Beschwerden, Nierenfunktionsstörungen oder Komplikationen wie z.B. Blutungen führen, die ein ärztliches Eingreifen erforderlich machen [14]. Etwa 10 bis 2% aller renalen Angiomyolipome gehen auf eine TSC zurück [15, 16]. Mit zunehmendem Lebensalter treten bei etwa 80% der TSC-Patienten solche Tumoren auf [17]. Oft finden sich dann mehrere Tumore in beiden Nieren [18].

Ursache für die Tuberöse Sklerose sind Veränderungen (Mutationen) im Erbgut. Von diesen Veränderungen können zwei verschiedene Gene betroffen sein, die TSC1 und TSC2 heißen. Sie enthalten Bauanweisungen für zwei Eiweißkörper, die gemeinsam einen hemmenden Einfluss auf das Regulator-Protein mTOR ausüben. Dieses Protein ist u.a. für die Zellteilung und das Zellwachstum verantwortlich. Wenn in einer Körperzelle Mutationen am TSC1- oder TSC2-Gen auftreten, ist die Bildung der hemmenden Eiweißkörper gestört. Die betroffene Zelle teilt sich häufiger, und es bilden sich Tumoren, so genannte Hamartome [19]. mTOR-Inhibitoren „ersetzen“ die Funktion von TSC1-TSC2. Dadurch wird das gestörte Gleichgewicht im mTOR-Signalweg wiederhergestellt und das Tumorwachstum wirkungsvoll gehemmt.

Referenzen:
[1] http://www.bmg.bund.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/seltene-erkrankungen.html. Letzter Zugriff: Januar 2016.
[2] http://www.eurordis.org/de/seltene-krankheiten. Letzter Zugriff: Januar 2016.
[3] https://www.leben-mit-tsc.de/medizinisches-wissen/krankheitsbild/vererbung-bei-tuberoeser-sklerose-tsc#back=/medizinisches-wissen/krankheitsbild. Letzter Zugriff: Januar 2016.
[4] https://www.leben-mit-tsc.de/medizinisches-wissen/behandlung/behandlung-der-tuberoesen-sklerose#back=/medizinisches-wissen/behandlung . Letzter Zugriff: Januar 2016.
[5] http://www.endokrinologie.net/akromegalie.php. Letzter Zugriff: Januar 2016.
[6] Schöfl C, Franz H, Grussendorf M et al.: Long-term outcome in patients with acromegaly: analysis of 1344 patients from the German Acromegaly Register. Eur J Endocrinol 2013; 168: 39-47. [7] Holdaway IM, Rajasoorya RC, Gamble GD: Factors influencing mortality in acromegaly. J Clin Endocrinol Metab 2004; 89:667-674.
[8] https://www.leben-mit-hypophysentumoren.de/akromegalie/krankheitsbild/symptome-der-akromegalie. Letzter Zugriff: Januar 2016.
[9] Schopohl J, Grußendorf M, Honegger J et al. Akromegalie – Erkennen, Therapieren, Optimieren. Endokrinologie Informationen. Sonderheft 2013; 4–7.
[10] Chanson P, Salenave S, Kamenicky P et al. Pituitary tumours: acromegaly. Best Pract Res Clin Endocrinol Metab 2009; 23: 555–574.
[11] https://www.leben-mit-hypophysentumoren.de/akromegalie/krankheitsbild. Letzter Zugriff: Januar 2016.
[12] https://www.leben-mit-hypophysentumoren.de/akromegalie/therapie. Letzter Zugriff: Januar 2016.
[13] Northrup H, Krueger D. Tuberous sclerosis complex diagnostic criteria update: Recommendations of the 2012 international tuberous sclerosis complex consensus conference. Pediatr Neurol 2013; 49: 243-254.
[14] https://www.leben-mit-tsc.de/medizinisches-wissen/krankheitsbild/angiomyolipome-gutartige-nierentumoren#back=/medizinisches-wissen/krankheitsbild. Letzter Zugriff: Januar 2016.
[15] Koo KC, Kim WT, Ham WS et al. Trends of presentation and clinical outcome of treated renal angiomyolipoma. Yonsei Med J 2010; 51(5):728–734. [16] Steiner MS, Goldman SM, Fishman EK, et al. The natural history of renal angiomyolipoma. J Urol 1993; 150: 1782–1786.
[17] http://www.urologielehrbuch.de/angiomyolipom.html. Letzter Zugriff: Januar 2016.
[18] „Infoblatt 06 Nierenbeteiligung“ des Tuberose Sklerose Deutschland e.V. (mit Unterstützung der Barmer GEK - die gesundexperten): http://www.tsdev.org/deutsch/info-blaetter/fuer-betroffene/91,162,92001,verlinkung.html. Letzter Zugriff: Januar 2016.
[19] http://www.tsdev.de/deutsch/die-krankheit/03-ursachen/140,136,92001,liste9.html. Letzter Zugriff: Januar 2016.

Februar 2016


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