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Metastasiertes Urothelkarzinom
Erste Phase-III-Ergebnisse für Pembrolizumab in Kombination mit Enfortumab Vedotin


Die ersten positiven Ergebnisse der Phase-III-Studie KEYNOTE-A39 (auch EV-302 genannt) wurden kürzlich bekannt gegeben. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit Seagen und Astellas durchgeführt und untersuchte Pembrolizumab, die Anti-PD-1-Therapie von MSD, in Kombination mit Enfortumab Vedotin-ejfv im Vergleich zu Chemotherapie (Gemcitabin plus Cisplatin oder Carboplatin) bei Patienten mit zuvor unbehandeltem lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Urothelkarzinom (locally advanced or metastatic urothelial carcinoma, la/mUC). Eingeschlossen wurden Patienten, die für die Behandlung mit Cisplatin-basierter Chemotherapie geeignet oder auch nicht geeignet sein können, unabhängig vom PD-L1-Tumor-Expressions-Status.

Statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserung des Gesamtüberlebens, des progressionsfreien Überlebens und des wichtigen sekundären Endpunkts der Gesamtansprechrate

In der Studie erreichte Pembrolizumab in Kombination mit Enfortumab Vedotin-ejfv die dualen primären Wirksamkeitsendpunkte des Gesamtüberlebens (overall survival, OS) und des progressionsfreien Überlebens (progression-free survival, PFS) und zeigte im Vergleich zur Chemotherapie eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung bei Patienten mit zuvor unbehandeltem la/mUC. Die Kombination zeigte auch eine statistisch signifikante Verbesserung der Gesamtansprechrate (overall response rate, ORR), einem wichtigen sekundären Endpunkt der Studie, im Vergleich zur Chemotherapie. Das Sicherheitsprofil von Pembrolizumab in Kombination mit Enfortumab Vedotin-ejfv in dieser Studie war konsistent mit dem bekannten Sicherheitsprofil aus vorangegangenen Analysen dieser Kombination.

Die Phase-III-Studie KEYNOTE-A39 soll als konfirmatorische Studie für die derzeitige beschleunigte Zulassung von Pembrolizumab in Kombination mit Enfortumab Vedotinejfv als Erstlinienbehandlung für Patienten mit la/mUC in den USA dienen, die für die Behandlung mit einer Cisplatin-basierten Chemotherapie nicht geeignet sind. Die beantragte beschleunigte Zulassung in den USA basiert auf Daten der DosiseskalationsKohorte, Kohorte A und Kohorte K, der Studie KEYNOTE-869 (auch bekannt als EV-103). Für die EU wird derzeit ein Zulassungsantrag vorbereitet.

Über KEYNOTE-A39 (EV-302)
Die Studie KEYNOTE-A39 (ClinicalTrials.gov, NCT04223856) ist eine offene, randomisierte, kontrollierte Phase-III-Studie zur Untersuchung von Pembrolizumab in Kombination mit Enfortumab Vedotin-ejfv im Vergleich zu Chemotherapie (Gemcitabin plus Cisplatin oder Carboplatin) für die Behandlung von Patienten mit zuvor unbehandeltem la/mUC, die mit Cisplatin-basierter Chemotherapie behandelt oder nicht behandelt werden können. Die dualen primären Wirksamkeitsendpunkte sind das PFS, das mittels einer verblindeten, unabhängigen und zentralen Beurteilung („Blinded Independent central Review, BICR) gemäß RECIST v1.1-Kriterien (Response Evaluation Criteria in Solid Tumors Version 1.1) bewertet wurde, und das OS. Wichtige sekundäre Endpunkte umfassen die ORR, bewertet mittels BICR gemäß RECIST v1.1-Kriterien, die Zeit bis zur Schmerzprogression und die Dauer des Ansprechens, bewertet mittels BICR gemäß RECIST v1.1-Kriterien. In die Studie wurden 886 Patienten eingeschlossen und randomisiert einer der beiden Therapien zugeordnet:

  • Pembrolizumab (200 mg intravenös [i.v.]) jeweils an Tag 1 eines dreiwöchigen Zyklus für maximal 35 Zyklen oder bis ein im Prüfplan definierter Grund zum Studienabbruch auftritt, je nachdem, welches Ereignis zuerst eintritt) und Enfortumab Vedotin-ejfv 125 mg/m2 i.v. jeweils an Tag 1 und 8 eines dreiwöchigen Zyklus für eine unbegrenzte Anzahl an Zyklen bis ein im Prüfplan definierter Grund zum Studienabbruch auftritt; oder

  • Gemcitabin (als intravenöse Infusion jeweils an Tag 1 und 8 eines dreiwöchigen Zyklus verabreicht) plus platinhaltige Chemotherapie (entweder Carboplatin [i.v. jeweils an Tag 1 eines dreiwöchigen Zyklus] oder Cisplatin [i.v. jeweils an Tag 1 eines dreiwöchigen Zyklus]) für maximal sechs Zyklen oder bis ein im Prüfplan definierter Grund zum Studienabbruch auftritt, je nachdem, welches Ereignis zuerst eintritt.

    Über Blasen- und Urothelkarzinom
    Das Urothelkarzinom oder Blasenkarzinom entsteht in den Urothelzellen, die das Innere der Harnröhre, Harnblase, Harnleiter, des Nierenbeckens und einiger anderer Organe auskleiden. Im Jahr 2019 wurde allein in Deutschland bei 17.969 Menschen Harnblasenkrebs diagnostiziert. Weltweit werden jedes Jahr schätzungsweise etwa 573.000 Neuerkrankungen an Blasenkarzinom berichtet.

    Das Urothelkarzinom macht etwa 90% aller Blasenkarzinome aus. Bei etwa 12% der Fälle handelt es sich bei der Diagnosestellung um la/mUC. Viele Patienten mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom haben eine schlechte Prognose und erleben nach einer initialen Chemotherapie eine Krankheitsprogression.

    Quelle: Pressemitteilung MSD GmbH

    Oktober 2023

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