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S3-Leitlinie Psychoonkologie aktualisiert

Im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie wurde die S3-Leitlinie „Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatient*innen“ aktualisiert. In der überarbeiteten Fassung wurden elf Themen neu aufgenommen, unter anderem zu Besonderheiten spezieller Zielgruppen wie älteren Patienten oder Patienten mit Hirntumoren. Darüber hinaus wurden weitere Kapitel inhaltlich überarbeitet. Die S3-Leitlinie entstand unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie (PSO) in der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und unter Mitwirkung von 59 Fachgesellschaften. Ziel ist es, evidenzbasierte Empfehlungen für die psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung für den gesamten Verlauf einer Krebsbehandlung aufzuzeigen und so die psychoonkologische Versorgung erwachsener Patient*innen mit Krebs zu verbessern

Die Diagnose Krebs kann zu akuten Krisen führen, Ängste und das Gefühl von Hilflosigkeit auslösen. Auch die körperlichen Folgen der Behandlungen können als deutliche Einschränkung wahrgenommen werden.

Durch psychoonkologische Maßnahmen soll die Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen erhalten oder erhöht werden. Die S3-Leitlinie gibt Empfehlungen für die psychoonkologische Versorgung basierend auf dem aktuellen Wissensstand.

Neue Themen im Bereich psychoonkologische Interventionen: E-Health, Krisenintervention und Interventionen in der Palliativphase
Psychologische Interventionen sind nicht-medikamentöse Behandlungen, bei denen Experten wie Psychologen, Psychotherapeuten oder Sozialarbeiter mit den Patienten zusammenarbeiten.

Für diesen Bereich wurden in die Leitlinie drei Kapitel neu aufgenommen: „Psychoonkologische E-Health Interventionen“, „Spezifische psychoonkologische Interventionen in der Palliativphase“ und „Psychoonkologische Krisenintervention“.

Wichtig sei bei diesen Angeboten weiterhin eine persönliche Interaktion zwischen Therapeuten und Patienten, beispielsweise über Telefon oder Videokonferenzen.

Spezielle Empfehlungen für einzelne Zielgruppen
Je nach Tumordiagnose, Beeinträchtigungen, die sich aus der Behandlung ergeben oder der speziellen Lebenssituation, in der sich Betroffene befinden, werden in der Leitlinie spezifische Handlungsempfehlungen für die psychoonkologische Behandlung gegeben. Neu aufgenommen wurden in die Leitlinie Kapitel zu jungen, erwachsenen Krebspatienten (AYAs), geriatrischen Krebspatienten und Menschen, die mit einer Krebsdiagnose leben (Cancer Survivors).

Wichtig ist bei jungen Krebspatienten das Thema Fertilitätserhalt und Familienplanung. Bei Betroffenen, die älter als 65 Jahre sind, kommen zur Krebserkrankung häufig noch andere altersbedingte Beschwerden hinzu. In Kombination kann das zu verstärkten Ängsten und Depressionen führe. Solche spezifischen Besonderheiten werden in der Leitlinie aufgeführt, damit sie in der psychoonkologischen Versorgung nicht aus dem Blick verloren werden.

Auch im Bereich Psychopharmakotherapie wurden zwei neue Themen ergänzt: Schlafstörungen und besondere Risiken zu Neben- und Wechselwirkungen von Psychopharmaka bei Krebspatienten.

Alle Neuerungen und Aktualisierungen sind im Detail in der S3-Leitlinie Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatient*innen nachzulesen.

Zudem sind die Inhalte in der kostenfreien Leitlinien-App integriert. Android-Smartphone- und iPhone-Nutzer können die Leitlinien-App hier herunterladen: www.leitlinienprogramm-onkologie.de/app/

Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft e.V.


Hinweis: Ausschließlich zur besseren Lesbarkeit verzichten wir auf die geschlechtsspezifische Schreibweise. Alle personenbezogenen Formulierungen sind somit geschlechtsneutral zu interpretieren.

Juni 2023

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