Deutscher Krebskongress 2020
Metastasiertes Kolorektalkarzinom: Besseres Überleben mit Panitumumab


Die Therapie des metastasierten Kolorektalkarzinoms (mCRC) bei speziellen Patientengruppen stand im Fokus eines von Amgen gesponserten Satellitensymposiums im Rahmen des Deutschen Krebskongresses in Berlin. Prof. Dr. Sebastian Stintzing, Berlin, Prof. Dr. Sylvie Lorenzen, München, und Prof. Dr. Jörg Trojan, Frankfurt am Main, diskutierten anhand von Patientenfällen den potenziell resektablen, oligometastasierten Patienten, den irresektablen RAS-Wildtyp-Patienten und den älteren oder RAS-mutierten Patienten. Dr. Friedrich Overkamp, Berlin, führte als Vorsitzender durch das Programm und stellte dabei die App onkowissen.de vor.

Die chronische palliative Therapie ist ein Ziel in der Behandlung des potenziell resektablen, oligometastasierten Patienten, welches durch die Fortschritte der chirurgischen Verfahren und die verfügbaren Therapieoptionen für einige Patienten in erreichbare Nähe rückt. Für die Erstlinientherapie des mCRC stehen effektive Therapien zur Verfügung. Die Ergebnisse der Phase III-Studie PRIME [1] belegen einen Überlebensgewinn durch die zusätzliche Gabe von Panitumumab (Vectibix®) [2]. Die Erstlinientherapie mit Panitumumab plus FOLFOX und eine spätere Gabe von Bevacizumab bei mCRC-Patienten mit RAS-Wildtyp-Tumoren resultierte in einem Gesamtüberleben (OS) von 40 Monaten, bei auf die Leber limitierter Metastasierung von 40,7 Monaten [3]. Die konsistente Überlegenheit wurde auch in den Studien PEAK (in Kombination mit FOLFOX) und PLANET (mit dem Kombinationspartner FOLFIRI) bestätigt [4,5].

Panitumumab: Verlässliche Therapie in Erstlinie und Erhaltung

Das Leben von mCRC-Patienten kann durch ein individuelles Behandlungsregime in der Erstlinientherapie verlängert werden. Patienten mit KRAS-Wildtyp, die etwa 58% der mCRC-Patienten ausmachen, sollten je nach Tumorlokalisation mit einer Anti-EGFR-Therapie (linksseitige Tumoren) oder Bevacizumab (rechtsseitige Tumoren), jeweils in Kombination mit einem Chemotherapie-Backbone, behandelt werden. Mit Panitumumab in der Erstlinientherapie bei linksseitigen RAS-Wildtyp-Tumoren wird neben der erhöhten Chance auf eine kurative Metastasenresektion auch eine optimale Sequenztherapie durch alle Therapielinien ermöglicht.

Wie im Rahmen des Symposiums erläutert wurde, gibt es in der Zweitlinie bei RAS-Wildtyp-Tumoren gute Hinweise auf die wirksame Sequenz von einer VEGF-gerichteten nach einer EGFR-gerichteten Therapie. Zudem können Remissionen unter der Erstlinientherapie durch eine deeskalierte Erhaltungstherapie mit Panitumumab plus 5-FU/LV erhalten werden, wie die Phase II-Studie VALENTINO zeigte [6]. In diesem Zusammenhang wurde auf die PANAMA-Studie der AIO verwiesen, in der die Panitumumab-Gabe zusätzlich zu 5-FU/LV nach Induktion mit FOLFOX plus Panitumumab geprüft wird [7].

VEGF-gerichtete Therapien bei RAS-mutierten Tumoren

Darmkrebs ist eine Erkrankung mit höchster Inzidenz beim älteren Menschen, weswegen oft eine weniger belastende Therapie als bei jüngeren Patienten erforderlich ist. In der AVEX-Studie wurde die Hinzunahme von Bevacizumab zu Capecitabin bei CRC-Patienten in einem Alter von 70 Jahren und älter untersucht [8]. Das progressionsfreie Überleben wie auch das Gesamtüberleben wurden im Median um etwa 4 Monate verlängert, wobei sich die Toxizität nur geringfügig erhöhte. In diesem Zusammenhang wurde auf die FIRE-8-Studie verwiesen, die gerade in Vorbereitung ist und TAS102 plus Panitumumab gegen TAS102 plus Bevacizumab als Erstlinientherapie bei RAS-Wildtyp-Tumoren vergleichen wird. Die häufigsten Mutationen beim CRC sind APC, TP53 und (K)RAS, für die derzeit keine Therapien verfügbar sind. Für BRAF-Mutationen und mikrosatelliteninstabile Tumoren gibt es zielgerichtete Therapien, allerdings sind die Patientengruppen klein. Spezifische RAS-Inhibitoren (KRASG12C) befinden sich in der frühen klinischen Entwicklung. Für ältere Patienten wie auch RAS-mutierte Patienten fehle es an Therapieoptionen, wie am Fallbeispiel eines 83-jährigen Patienten, der – nach Re-Challenge der ersten Therapie in der Drittlinie – schnell progredient wurde und verstarb, gezeigt wurde.

Biosimilars in der onkologischen Behandlung

In der onkologischen Behandlung kommt der Verwendung von Biosimilars eine immer größere Bedeutung zu. Bei Amgen hat die Entwicklung von Biosimilars einen hohen Stellenwert mit Präparaten sowohl für onkologische als auch entzündliche Erkrankungen. In einer Phase III-Äquivalenzstudie wurde das Biosimilar ABP 215 gegenüber Bevacizumab bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom verglichen und die Ähnlichkeit nachgewiesen. Angesichts zunehmend hochpreisiger neuer Therapiestrategien ist die Verordnung von Biosimilars eine gute ökonomische Option.

Unterstützung durch onkowissen.de

Die medizinische App zur digitalen Wissensvermittlung „onkowissen.de“ unterstützt praktizierende Ärzte über die Bereitstellung von wichtigen Studiendaten, Leitlinien und Informationen zu verfügbaren Therapieoptionen für diverse Tumorentitäten und Patienten-Subgruppen. Aktuelle Studienergebnisse von aktuellen Kongressen werden in kurzen Videoclips auf onkowissen.tv gezeigt. Die CRC-App wurde von Amgen gesponsert.

Referenzen:
[1] Douillard JY et al.; J Clin Oncol 2010;28:4697-4705
[2] Fachinformation Vectibix®, Stand September 2019
[3] Peeters M et al.; Eur J Cancer 2013;49:18: Poster MC13-0024
[4] Schwartzberg LS et al.; J Clin Oncol 2014;32:2240-2247
[5] Abad A et al.; J Clin Oncol 2014;32(Suppl.):Abstr. 3590
[6] Pietrantonio F et al.; J Clin Oncol 2018;36(Suppl 4S): Vortrag und Abstr. 3505
[7] ClinicalTrials.gov identifier: NCT01991873
[8] Cunningham D et al.; Lancet 2013;14:1077-1085


Quelle: Satellitensymposium im Rahmen des Deutschen Krebskongresses am 20.02.2020 in Berlin, Veranstalter: Amgen GmbH

16. März 2020


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