Weltmännertag 3. November
Erektile Dysfunktion – ein Marker für die Herzgesundheit


Die erektile Dysfunktion (ED) kann auf vaskuläre Schädigungen im Penis zurückgehen. Dies verbindet die ED im Allgemeinen mit kardiovaskulären Erkrankungen. Studien zeigen, dass die ED ein früher Marker für eine symptomatische Herz-Kreislauf-Erkrankung – bis hin zum Herzinfarkt oder Schlaganfall – sein kann. Heute betrachten Experten für Männergesundheit den Penis daher häufig „als die Antenne des Herzens“.

Die meisten Männer gehen für gewöhnlich erst dann zum Arzt, wenn die anfangs schleichend, dann aber immer schneller sichtbar werdenden Erektionsstörungen die Sexualität und die Paarbeziehung empfindlich zu stören beginnen. In der Regel hoffen sie, diese gesundheitliche Einschränkung mithilfe eines PDE5-Hemmers schnell wieder reparieren zu können.

„Erektionsstörungen sollten jedoch immer fachmännisch und in alle Richtungen abgeklärt werden. Neben Stress und einem Testosteronmangel können sich dahinter auch weitaus gefährlichere Ursachen, wie beispielsweise kardiovaskuläre Erkrankungen verbergen“, empfiehlt Prof. Dr. med. Frank Sommer, Urologe und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. (DGMG) seinen ärztlichen Kollegen.

Wie wichtig es letztlich ist, darüber aufzuklären, zeigte eine aktuelle, repräsentative DGMG-Umfrage zur Männergesundheit unter 1.006 in Deutschland lebenden Männern im Alter zwischen 18 und 70 Jahren: Beinahe drei Viertel der Männer in Deutschland wissen nichts über die Zusammenhänge zwischen Gefäßerkrankungen und dem Erektionsvermögen des Penis und gehen deshalb oft leichtfertig über die ED hinweg (Abb. 1).


Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauf-System und ED

Mittlerweile haben zahlreiche Studien über die Zusammenhänge zwischen ED und kardiovaskulären Erkrankungen berichtet. Sehr wahrscheinlich begründet sich dies im Zusammenspiel aus Androgenen, chronischen Entzündungen und kardiovaskulären Risikofaktoren, welche eine endotheliale Dysfunktion und Arteriosklerose fördern (Abb. 2). Daraus resultierend kommt es anfangs zu Störungen der Mikrozirkulation bis in den Penis hinein. Die direkte Folge sind Durchblutungsstörungen des Gliedes und des empfindlichen erektilen Apparates mit Symptomen einer beginnenden ED.


Durch chronisch erhöhte Blutfettwerte, arteriosklerotische Veränderungen oder auch infolge eines erhöhten Blutzuckerspiegels, kommt es im weiteren Verlauf ebenso an den größeren Blutgefäßen des Körpers zu chronischen Entzündungen und Ablagerungen. Die Gefäßwände verlieren schließlich ihre Elastizität, und gleichzeitig wird der Blutfluss immer weiter eingeengt.

In der Folge – und das geschieht am Herzen ebenso wie am Penis – werden die Gewebe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Darunter leidet einerseits der Herzmuskel – ein Infarkt droht –, andererseits verliert der Penis seine Erektionsfähigkeit.

Kranke Gefäße und Erektionsstörungen – ein Volksleiden?

Die Statistik zeigt, dass heute in etwa jeder zweite Herzpatient gleichzeitig unter Erektionsstörungen leidet. Wer Herz- und Gefäßschäden hat, entwickelt demnach tatsächlich sehr viel häufiger Probleme mit der Erektion. Allerdings ist es aus ärztlicher Sicht zunächst wichtig, dass Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zuerst darauf behandelt werden und später dann auf eine Verbesserung der Erektion hingearbeitet wird.

„Behandelnde Ärzte sollten stets bei Erektionsstörungen auch an noch asymptomatische Herz-Kreislauf-Erkrankungen denken. Wichtig ist, dabei zu wissen, dass Diabetes, Hypertonie und Testosteronmangel, als drei mögliche Ursachen einer ED, ebenfalls Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern. Und Vorsicht: Nicht immer sieht der Arzt dem Patienten das Risiko für solche Komorbiditäten an, d.h. auch schlanke Männer können Diabetiker, Hypertoniker oder hypogonadal sein“, fasste PD Dr. med. Magnus Baumhäkel, Kardiologe, Angiologe aus Saarbrücken abschließend zusammen.

Literatur:
Gandaglia G, et al. 2014. A Systematic Review of the Association Between Erectile Dysfunction and Cardiovascular Disease. Eur Urol 65:968–978.


Quelle: Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V.

Oktober 2018


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