Mit Cabazitaxel (Jevtana®) steht seit April 2011 erstmals eine Substanz zur Verfügung,
mit der in einer randomisierten Phase-III-Studie (TROPIC) ein Überlebensvorteil bei Patienten mit metastasiertem
kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mKRPC) nach Versagen der Erstlinientherapie mit Docetaxel nachgewiesen
wurde. In der TROPIC-Studie wurde das relative Sterberisko der Patienten nach Docetaxel-Versagen um 30% reduziert
(HR 0,70; p<0,0001) [De Bono, et al. 2010]. Anlässlich des diesjährigen DGU-Kongresses berichtete Dr. Jörg Klier,
niedergelassener Urologe (Köln) über seine Erfahrungen mit dem Einsatz von Cabazitaxel bei Patienten mit mKRPC im
klinischen Praxisalltag.
Im Praxisalltag bestätigt sich laut Klier die gute Wirksamkeit des Medikamentes nach Docetaxel-
Exemplarisch verwies Klier auf einen bei Erstdiagnose 66-jährigen Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen
Prostatakarzinom (pT3, Gleason 7, nodalpositiv), der nach endokriner Behandlung und Kastrationsresistenz auf
Docetaxel umgestellt wurde. Da seinerzeit Cabazitaxel noch nicht zugelassen war, erhielt er nach Docetaxel-
„Unsere Patienten haben Cabazitaxel bislang sehr gut vertragen. Die Nebenwirkungen lassen sich mit einem proaktiven
Nebenwirkungsmanagement gut handhaben und beeinträchtigen nicht die Lebensqualität der Patienten,“ erläuterte Klier.
Wichtig sei es, potentielle Nebenwirkungen anzusprechen. Der Patient muss über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt
sein und wissen, wann er sich beim Arzt melden muss, damit rechtzeitig interveniert werden kann.
Viele Nebenwirkungen lassen sich auch durch prophylaktische Maßnahmen verhindern, wie z.B. eine antiemetische Prophylaxe
oder die G-CSF-Gabe bei erhöhtem Neutropenierisiko. Eine primäre G-CSF-Prophylaxe ist nicht zwingend erforderlich,
sollte aber bei älteren Patienten oder jenen mit entsprechender Prädisposition in Erwägung gezogen werden. Eine Diarrhö
muss rechtzeitig behandelt werden und verläuft dann in der Regel unproblematisch. Eine Fatigue-
Ob ein kastrationsresistenter Tumor vorliegt und der Wechsel auf die Chemotherapie indiziert ist, lässt sich nur anhand
des Testosteron- und des PSA-Wertes frühzeitig erkennen, betonte in seinem Vortrag Dr. Alwin Weber (Michelstadt). Liegt
der Testosteronwert im Kastrationsbereich (<20–50 ng/dl) und steigt der PSA-Wert dennoch, ist von einer Kastrationsresistenz
des Tumors auszugehen und der Wechsel von der Hormontherapie zur First-line-Chemotherapie mit Docetaxel erforderlich. Red.
De Bono JS, et al. 2010. Prednisone plus cabazitaxel or mitoxantrone for metastatic castration-resistant prostate cancer
progressing after docetaxel treatment: a randomised open-label trial. Lancet 376:1147-1154.
Quelle: Satellitensymposium „Behandlung des metastasierten Prostatakarzinoms in der Praxis – verlängertes Therapiekontinuum
bietet neue Chancen“, am 15. September 2011 in Hamburg anlässlich des DGU-Kongresses.
Veranstalter: sanofi-aventis.
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