Die Analyse im Rahmen der Health Professionals Follow-up Study umfasste
Daten von 49.160 Männern, die anhand validierter Fragebögen Angaben zu
gesamter und intensiver körperlicher Aktivität gemacht hatten. Die Aktivitäten
wurden jeweils als metabolisches Äquivalent (MET)-h/Woche quantifiziert.
Männer in den höheren Quintilen der körperlichen Aktivität waren jünger,
hatten einen niedrigeren BMI, waren häufiger Nichtraucher, häufiger
Multivitamin-Anwender und hatten zwischen 1994 und 2010 häufiger PSA-Tests
als die Männer in den niedrigeren Quintilen.
Bei 6.411 Männern trat zwischen 1986 und 2012 Prostatakarzinom neu auf; davon 603 mit
fortgeschrittener und 888 mit letaler Krankheit. In keiner der klinischen
Subgruppen bestand eine signifikante Assoziation zwischen der Gesamtaktivität
und dem PCa-Risiko. Aber Männer in der höchsten Quintile intensiver körperlicher Aktivität
hatten unabhängig von ihrer Beteiligung am PSA-Screening ein um 30% geringeres
Risiko für fortgeschrittenen PCa und ein um 25% geringeres Risiko für letalen
PCa als Männer in der untersten Quintile. Eine Reduktion des PCa-Risikos
insgesamt ließ sich nur bei Männern mit PSA-Screening und intensiven
Aktivitäten ermitteln (oberste vs. unterste Quintile, HR:0,83).
Bei 945 Fällen wurde immunhistochemisch auf ERG-Expression getestet (48% ERG-positiv).
In beiden ERG-Subtypen bestanden keine signifikanten Beziehung zwischen
der Gesamtaktivität und dem PCa-Risiko. Andererseits hatten Männer in der
obersten Quintile intensiver körperlicher Aktivität gegenüber jenen in der
untersten Quintile ein um 29% geringeres Risiko für ERG-positiven PCa. Keine
signifikante Risikoassoziation konnte zwischen intensiver körperlicher
Aktivität und ERG-negativem PCa nachgewiesen werden.
Die Ergebnisse der prospektiven Kohortenanalyse lassen eine mäßige, inverse
Assoziation zwischen langfristiger intensiver körperlicher Aktivität und
dem Risiko, an fortgeschrittenem und letalem Prostatakrebs zu erkranken,
erkennen. Auch eine Verringerung des Risikos für PCa mit der TMPRSS2:ERG-Genfusion
wird erst mit sehr intensiver körperlicher Aktivität erreicht.
Pernar CH, Ebot EM, Pettersson A, et al. 2018.
A Prospective study of the association between physical activity and risk of
prostate cancer defined by clinical features and TMPRSS2:ERG.
Eur Urol doi: 10.1016/j.eururo.2018.09.041. [Epub ahead of print].
Red.
März 2019
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